Alle Souvenirs sind geshoppt, die Rucksäcke vollgeproppt und über 5kg schwerer, als auf dem Hinflug. Heute geht es also zurück. Wir tauschen Strand und Busch gegen Kleinstadt, zwei Meere gegen die Pinnau und absolute Freiheit gegen Verpflichtungen. Immerhin gibts Spülmaschienen, heiß waschende Waschmaschienen und Frottéhandtücher, nicht zu vergessen: Das eigene Bett!! Draußen ist es bewölkt und es regnet. Das erste Mal seit einer Woche. Es ist also der richtige Zeitpunkt zu gehen, der Winter kommt.
Man hofft nur, dass man nicht sofort vom Alltag gefressen wird und etwas von der neuseeländischen Entspanntheit mitnimmt. Dass man sich nicht so leicht stressen lässt, bezüglich der Zukunftsfragen, immer mit Sonnenschein, Meeresrauschen und einer frischen Brise im Herzen. "No Worries" eben, oder wenigstens less worries. We'll be right, mate!
Über 10.000km haben wir zurück gelegt, Flüsse überquert, Berge, Täler, Buchten und Busch erkundet. Viel Kulturluft geschnuppert- nicht nur neuseeländische (und deutsche), sondern auch französische, italienische, österreichische, schweizerische, dänische, norwegische, schwedische, tschechieche, slowenische, spanische, britische, niederländische, amerikanische, südamerikanische, chinesische, japanische, thailändische, malaysische und nigerianische. Eine Bereicherung!
Neulich hat uns ein Mädchen gefragt, auf was für Hindernisse wir gestoßen sind und ob es Situationen gab, wo wir am liebsten nach Hause gefahren wären. Das einzige, das nicht nach Plan lief, war der lose Auspuff und das regnerische Wetter in einigen Gegenden (es handelte sich um Regionen, die im weltweiten Niederschlagsdurchschnitt einen der ersten 5 Plätze einnahmen. JA, wir haben uns Sonnenschein und blauen Himmel gewünscht!). Verglichen mit Komplikationen wie Raub(tier)überfällen, Autodiebstählen oder seltsamen Krankheiten wirkt das Ganze weniger beschwerlich. Wir hatten Glück, jemand hat uns immer zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geschickt. Danke dafür.
Freitag, 3. Mai 2013
Freitag, 26. April 2013
Tempting Tanna
Rund 28000 Einwohner hat die Insel Tanna, auf der wir die letzten 3 Nächte verbrachten. Mit der kleinen Maschine dauerte der Flug nur 35 Minuten, die Fahrt zu den Bungalows dagegen 1 1/2 Stunden. Die Straßen waren ein Erlebnis, komplett ungepflastert (außer besonders steile Abschnitte) und gespickt mit monströsen Schlaglöchern. Wir fuhren durch Dschungel mit Kokos- und Bananenpalmen, Papajabäumen und entlang von Bambus-Dörfern, aus denen uns die Menschen zuwinkten. Nach dem anspruchsvollsten Streckenabschnitt erreichten wir dann die "Friendly Bungalows". Wir wurden mehr als herzlich begrüßt und gleich zu unserer Hütte direkt am Strand geführt. Beschreibung? Basic: Alles, was man braucht und nichts, das man nicht braucht. Elektrizität zum Beispiel. In den 3 Tagen haben wir viel erlebt. Wir machten eine Tagestour zum Port Resolution, wo wir gebackene Banane aus einer heißen Quelle verspeisten und in die Kunst der Gesichtsbemalung aus buntem Lehm eingeführt wurden. Anschließend entspannten wir an der idyllischen White Sand Bay bevor wir uns auf den Mount Yasur wagten. Pünktlich zur Dämmerung standen wir am Kraterrand und beobachteten wie der Vulkan alle paar Minuten eine gewaltige Aschewolke und einige Lavabrocken ausspie. Dabei musste man nach oben schauen und nach Brocken Ausschau halten, die einem nahe kommen könnten. Der Guide ("The volcano is our enemy. We'll climb on our enemy, so watch out!") zeigte uns frische Lavabomben, die gefährlich nah an den letzten Treppenstufen lagen. Nach 10 Minuten war mir das Ganze dann doch ein wenig zu unheimlich und ich wartete 50Meter weiter entfernt, während Nicole und die Australier mehr Mut bewiesen. Nach Sonnenuntergang bot sich dann aber ein fantastisches Schauspiel, das jedes Feuerwerk übertrifft.
Ein weiteres Highlight war die Island Night mit traditionellem Essen aus Erdöfen, Gesang und Tanz. Die Menschen um uns herum waren alle sehr herzlich und interessiert, wenn (oder weil) sich auch deren Leben so komplett von unserem unterscheidet. Auf Tanna leben die meisten Menschen in traditionellen Dörfern, einige so abgeschieden, dass ihre Kinder nicht zur Schule gehen können. Der westliche Einfluss ist vergleichsweise gering. Es gibt kaum Fernsehen, Autos sind etwas besonderes, nur Handys sind weit verbreitet und die Schulen orientieren sich an französischen Schulen. Viele kennen kein anderes Leben und waren noch nie im Ausland. Ein seltsames Gefühl jemandem erklären zu müssen, wie Steinhäuser aussehen, was Kirschen sind und dass Natur, wie die, von der sie umgeben sind, eine Seltenheit ist. Nicht zu vergessen: Überall findet man Elektrizität und Trinkwasser läuft aus dem Hahn. Da merkt man mal wieder, was für ein privilegiertes Leben wir doch führen und wie glücklich und lebensfroh Menschen auch ohne sämtliche Konsumartikel sein können.
Eine wertvolle Erfahrung!
Ein weiteres Highlight war die Island Night mit traditionellem Essen aus Erdöfen, Gesang und Tanz. Die Menschen um uns herum waren alle sehr herzlich und interessiert, wenn (oder weil) sich auch deren Leben so komplett von unserem unterscheidet. Auf Tanna leben die meisten Menschen in traditionellen Dörfern, einige so abgeschieden, dass ihre Kinder nicht zur Schule gehen können. Der westliche Einfluss ist vergleichsweise gering. Es gibt kaum Fernsehen, Autos sind etwas besonderes, nur Handys sind weit verbreitet und die Schulen orientieren sich an französischen Schulen. Viele kennen kein anderes Leben und waren noch nie im Ausland. Ein seltsames Gefühl jemandem erklären zu müssen, wie Steinhäuser aussehen, was Kirschen sind und dass Natur, wie die, von der sie umgeben sind, eine Seltenheit ist. Nicht zu vergessen: Überall findet man Elektrizität und Trinkwasser läuft aus dem Hahn. Da merkt man mal wieder, was für ein privilegiertes Leben wir doch führen und wie glücklich und lebensfroh Menschen auch ohne sämtliche Konsumartikel sein können.
Eine wertvolle Erfahrung!
Sonntag, 21. April 2013
Vanuatu- ein Eindruck.
Markthalle in Port Vila |
Der Flug mit AirVanuatu war sehr angenehm, wenn auch ohne Entertainmentprogramm und Sternenhimmel. Immerhin hatten wir einen netten Kiwi als Sitznachbarn
(es trudelten doch noch ein paar Touristen ein).
Hideaway Island |
3 Stunden später landeten wir in einer komplett anderen Welt. Die Flugzeugtür öffnete sich und es strömte uns ein Schwall schwül-warmer Luft entgegen, die ich anfangs fälschlicherweise den Abgasen zuschrieb. Nein, sie ist hier überall so. In der unklimatisierten Empfangshalle schwitzen wir uns zu Tode in unseren langen Hosen. Die einheimischen Fruitpicker nahmen derweil mit einem Grinsen ihre Wollmützen ab. Uff.
Nach der Passkontrolle wurden wir mit fröhlichen Trommelklängen Willkommen geheißen.
Auf der Fahrt zum Ressort erblickten wir Siedlungen aus Bambusstämmen mit Palmenblattdächern und Plastikwänden. Feuer qualmten und der Rauch vermischte sich mit dem süßlich-schwerem Geruch der Luft. Frauen in langen Gewändern, nackte Kinder am Straßenrand. Marktstände mit Bananenstauden, Kokosnüssen und anderen tropischen Früchten. Pflanzen mit riesigen Blättern, Palmen und Lianen. Auf unserer kleinen Insel geht es dann etwas touristischer zu. Es gibt eine Bar, Pool, Internet und Gott sei Dank auch Ventilatoren. Hideaway ist ihr Name- wahrlich ein Versteck. Beim Schnorcheln kann man alles vergessen. Man ist umgeben von Fischen aller Farben, Formen und Größen. Wir haben Nemo, Dori und den gestreiften Fisch mit dem Narbengesicht (aus dem Aquarium) besucht. Es gibt nichts besseres als schwerelos umher zu treiben und dem Leben unter Wasser zuzuschauen, ohne dass einem kalt wird, denn das Meer hat angenehme 26Grad.
Am Dienstag tauschen wir dann das kalte Nass gegen heiße Lava ein. Es geht nach Tanna, auf die Insel mit dem aktivsten Vulkan der Welt. Noch ein einmaliges Erlebnis. Sie sind inzwischen unzählbar geworden..
Sonntag, 7. April 2013
Überfälliges Update
Auto verkauft, wwoofing-Platz gefunden. Wieder lief alles ein bisschen zu perfekt- aber: bloß nicht hinterfragen!
Jetzt sind wir also schon wieder fast 2 Wochen hier. Hier ist Whitford, wo wir auf einem Bio-Weingut wwoofen. Ein letztes Mal. Es gibt allerdings einige Unterschiede zu unseren bisherigen Stationen. Wir wohnen mit 6anderen Wwoofern in einem separaten Haus und müssen weitgehend für uns selbst sorgen. (Was nicht weiter schlimm ist, denn darin sind wir inzwischen Meister) Das Verhältnis zu den Hosts ist mehr ein Angestellten-Arbeiter-Verhältnis, als Sozialkontakte hat man die Mitbewohner. Wir sind die einzigen Deutschen, als wolle uns Jemand zum Abschied einen Gefallen tun. Jeden Morgen jagen wir die Vögel aus den Netzen und versuchen sie anschließend zu reparieren. Hoffnungslos bei über 100 Reihen Pinot Gris, Sauvignot Blanc und Viognier.
Alles wartet auf die Ernte aber ein Schauer am Tag reicht aus, um sie um weitere 4 Tage zu verschieben. In der Zwischenzeit erfahren wir allerlei über biodynamische Präperationen, den Mondzyklus und seinen Einfluss aufs Pflanzenwachstum (Erdtage, Wurzeltage,..), Komposttemperaturen und die Weinherstellung. Es ist wirklich irre, wie hart es ist das Bio-Zertifikat zu bekommen und zu behalten. Alles muss doppelt und dreifach abgecheckt werden (die jeweiligen Betriebe könnten ja ihr Zertifikat inzwischen verloren haben): Jedes Präparat, ob Dünger oder Insektenschutz und alles Holz, das verwendet wird. Kein Schritt kann undurchdacht durchgeführt werden- wirklich bewundernswert. Auf der anderen Seite sind sie im Besitz von 5 Autos und rasen mit dem Quad übers Gelände. Da fragt man sich, wie tief die "Grüne Überzeugung" wirklich ist und ob man nicht lieber beim Grundsätzlichen anfangen sollte umzudenken.
Zur Abwechslung arbeiten wir am Wochenende in der Weinbar. Dort helfen wir in der Küche: Waschen ab, helfen bei der Zubereitung und bei allem, was sonst noch so anfällt. Gemüse und Kräuter kommen aus eigenem Anbau, was wieder ins Bio-Schema passt.
Die Abende vertreiben wir uns mit Wein und Poker. Die Wwoofer wechseln recht häufig, aber es herrscht immer eine gute Stimmung. Hier läßt's sich's aushalten bis die Insel ruft!
Dienstag, 19. März 2013
zum dritten Mal: Auckland
Nach Monaten mit Sonnenschein, fängt es natürlich genau dann an zu schütten, als wir Auckland erreichten. Mit FlipFlops und Regenjacke taperten wir durch die Stadt und hingen in sämtlichen Hostels unsere Autowerbung auf. Deprimierende Aktion, denn an jedem Board hingen schon ca. 40 andere Autos- verdammt schlechte Zeit sein Gefährt los zu werden. Die Hoffnung lag auf den Automärkten am Wochenende. Aber es kam mal wieder anders:
Ein britisches Pärchen sah unser Prachtstück auf dem Parkplatz und war sofort begeistert. Probefahrten werden überbewertet- Nach einem kurzen Gespräche waren wir uns einig und 5 Stunden später (aufräumen, ausräumen, aussaugen, abwaschen) hielten wir das Geld in den Händen!
Wir Glückskinder. Nun müssen wir allerdings ohne den Komfort von Friedas massivem Körpervolumen leben und unsere Sachen selbst schleppen. (Was man so ansammelt in 7Monaten..verrückt)
Die Woche verbringen wir nun noch hier (in einem richtig guten Hostel), dann müssen wir mal sehen wie es weiter geht.
Wenigstens können wir jetzt entspannen und müssen nicht mit den 6378 anderen verzweifelten Backpackern um Käufer kämpfen!
Donnerstag, 14. März 2013
Berge: Obendrauf und mittendrin
Wellington ist schon wieder eine gefühlte Ewigkeit her. Über Wanganui sind wir zum Mount Taranaki gefahren- wohl dem Ideal eines Berges. In ansonsten recht flacher Landschaft überragt er alles und man wird in seinen Bann gezogen, sobald man ihn zum ersten Mal sieht. Der Ausblick vom höchsten Parkplatz war fantastisch und wir konnten bis zum Tongariro Nationalpark gucken, unserem nächsten Ziel!
Zur Abwechslung sind wir mal wieder mit Wecker aufgestanden, um einen der 60 Parkplätze am Startpunkt des Tongariro Crossings zu bekommen.
Wir waren kurz nach sieben da und bekamen Parkplatz Nummer 58. Karma (mal wieder..)!
Der Weg führte durch Vulkangestein und wüstenähnliche Abschnitte bis man schließlich am Rand desroten Kraters stand und einen Blick über die Seen hatte. Leider mussten wir an diesem Punkt umkehren, weil der Rest des Weges noch immer wegen des Vulkanausbruchs im November gesperrt ist. War aber auch genug, denn die Sonne brannte mal wieder und der Aufstieg führte über loses Gestein, was nicht sonderlich angenehm war. (Vorallem da wieder runter zu krakseln..)
Ein Highlight jagt das nächste: Heute gings statt auf den Berg aber in den Berg: Die Waitomo Caves wurden besichtigt. Wir fanden die Anzahl der Glühwürmchen auf der Südinsel schon enorm, aber hier kleben Billionen an der Höhlendecke. Wie die Milchstraße sah das aus. Schade nur, dass wir die Erfahrung mit noch ca. 50 anderen Touris teilen mussten und keine Fotos machen durften. Aber man kann nicht alles haben.
Nun entspannen wir im Surfer-Örtchen Raglan und lassen die Seele (und die Beine) baumeln :)
Mittwoch, 6. März 2013
Goodbye Südinsel!
Von Motueka aus ging es erstmal Richtung Nelson, wo wir den ersten Tag am Strand verbrachten. Inzwischen sind wir es eigentlich gewohnt, die Strände mehr oder weniger für uns allein zu haben- dort war es anders! Kreischende Kinder, aufblasbare Wale und quitschbunte Sonnenschirme- Strandkitsch, der uns überhaupt nicht mehr vertraut war.
Nelson ist auch wieder eine eher belebte Stadt, viele deutsche Auswanderer sind hier hängen geblieben (so kann man sich wohl auch das Geschäft mit dem Namen "Wurstladen" erklären..). Verständlich! Wir hatten durchweg gutes Wetter, die Stadt liegt direkt am Meer und ist umgeben von bewachsenen Hügeln, in die sich die Häuser schmiegen. Wirklich hübsch. Das Stadtzentrum gleicht allerdings dem, der 1643 anderen Kleinstädte in Neuseeland. Immerhin gab es einen Arzt, der ohne Termine behandelt. Jetzt sind wir 60Dollar ärmer, aber auf Vanuatu immerhin vor Malaria geschützt.
Auch den Autoverkauf treiben wir voran- oder versuchen es wenigstens. Wir haben Schilder ins Auto gehängt und haben dadurch immerhin einen Interessenten gewonnen. Vielleicht sollten wir es einfach mal putzen..
Nach einem sonnigen Tag in Picton (wo wir mit Georg quasi nur von Café zu Café zogen) campieren wir nun an der Robin Hood Bay. Die letzte Nacht auf der Südinsel, denn morgen geht unsere Fähre nach Wellington.
Es wird uns immer mehr bewusst, dass sich die Zeit hier dem Ende zuneigt. Das macht schon etwas
wehmütig..
Nelson ist auch wieder eine eher belebte Stadt, viele deutsche Auswanderer sind hier hängen geblieben (so kann man sich wohl auch das Geschäft mit dem Namen "Wurstladen" erklären..). Verständlich! Wir hatten durchweg gutes Wetter, die Stadt liegt direkt am Meer und ist umgeben von bewachsenen Hügeln, in die sich die Häuser schmiegen. Wirklich hübsch. Das Stadtzentrum gleicht allerdings dem, der 1643 anderen Kleinstädte in Neuseeland. Immerhin gab es einen Arzt, der ohne Termine behandelt. Jetzt sind wir 60Dollar ärmer, aber auf Vanuatu immerhin vor Malaria geschützt.
Auch den Autoverkauf treiben wir voran- oder versuchen es wenigstens. Wir haben Schilder ins Auto gehängt und haben dadurch immerhin einen Interessenten gewonnen. Vielleicht sollten wir es einfach mal putzen..
Nach einem sonnigen Tag in Picton (wo wir mit Georg quasi nur von Café zu Café zogen) campieren wir nun an der Robin Hood Bay. Die letzte Nacht auf der Südinsel, denn morgen geht unsere Fähre nach Wellington.
Es wird uns immer mehr bewusst, dass sich die Zeit hier dem Ende zuneigt. Das macht schon etwas
wehmütig..
Sonntag, 3. März 2013
Der Abel Tasman Track
Sonnenschein und blauer Himmel begleiteten uns auf der Fahrt zum Ausgangspunkt des Tracks.
Der Plan: Mit dem Wassertaxi von Marahau nach Awaroa fahren und von dort aus zurück wandern.
Um rechtzeitig vor Ort zu sein, brachen wir um 9 Uhr auf. 20km in einer Stunde- kein Problem. In der Realität aber lief alles etwas anders.. Wir fuhren versehentlich 12km in die falsche Richtung. Bis wir es bemerkten war es 9.50 Uhr. Natürlich hatte man in dem Gebiet nur spärlichen Empfang und natürlich hatten wir nur noch weniger als 1Dollar Handyguthaben. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um unsere Fähre ablegen zu sehen- Schade!
Zum Glück konnten wir problemlos eine spätere Fähre nehmen. Ein weiteres Problem war der Benzinanzeiger, der sich seeeehr stark im roten Bereich bewegte (durch den uneingeplanten Umweg), aber damit mussten wir uns ja erst 3 Tage später beschäftigen.
Der Rest verlief dagegen relativ geordnet. Die Fahrt mit dem Wassertaxi bot schon einen irren Ausblick, auf das, was vor uns lag.
Der Weg begann an der Lodge und so waren einige Hemdträger und mit Glitzer besetzte Riemchensandalenträgerinnen unterwegs, die uns mit unseren Riesenrucksäcken und bereits roten Gesichtern mitleidig anlächelten.
Nach einer Flussüberquerung standen wir dann an der goldfarbenen Bucht, die unser Schlafplatz war. Das türkisfarbene Wasser erinnerte an die Raffaelo-Werbung. Schnell das Zelt aufgebaut und an den Strand gelegt! Zum Zelt: Ja, wir haben ein tonnenschweres Dreimann-Zelt mitgeschleppt und JA, es war das größte auf jedem Zeltplatz!!! (nie wieder...)
Bei Dunkelheit zwängten wir uns durch einen Schlitz in den Klippen und betrachteten das wundervolle Schauspiel, das die tausend Glühwürmer an der Höhlendecke boten. Ein Gänsehaut-Moment! Die Nacht im Zelt war etwas frisch und wir bekamen Besuch von einem Possum und einem unidentifizierbaren , mausgroßen Insekt, das die Zeltwand entlang kletterte.
Am nächsten Tag ging es etwas öfter bergauf und dementsprechend waren wir völlig geplättet, als wir die Anchorage Bay erreichten. Immerhin hatten wir noch genug Energie für ein Bad im Meer. Wieder bewunderten wir bei Nacht Glühwürmchen (die werden noch zu meinen Lieblingstieren!!) und den inzwischen vertrauten Nachthimmel. Hach ja...
Die letzte Etappe war die unanstrengendste, überwiegend flach. Zurück im Hostel (der Tank reichte noch) waren wir aber trotzdem geplättet. Dennoch: Ein toller Weg, mit Wahnsinns-Buchten und spektakulären Ausblicken!
Samstag, 23. Februar 2013
Drive, Walk and Fly High
Viel ist passiert. Unsere Route führte uns von Glenorchy über Wanaka, den Haast-Pass nach Haast und dann weiter zur Jacksons Bay.
In Wanaka verbrachten wir den Tag mit Leo (die wir zufällig vor dem NewWorld wieder trafen) am See. Entweder wir kennen inzwischen 87% der Backpacker oder Neuseeland ist einfach zu klein.
Der Haast-Pass entpuppte sich als eine der schönsten Straßen, leider waren sämtliche Parkbuchten mit riesigen Wohnmobilen verstopft. Die Landschaft jedenfalls bot einen Vorgeschmack auf das, was uns an der Westcoast erwartete: Regenwald, große Flüsse und Küsten mit Treibholzskulpturen. Um ein bisschen mehr einzutauchen brachen wir zum Smoothwater Track in der Jacksons Bay auf. Ein Schild zu Beginn des Tracks warnte uns vor Schlamm und Matsch und empfahl den Track nur zu laufen, wenn man in der Lage ist Wege zu finden. Kein Problem für uns- oder?
Ordentlich Anti-Fliegenspray benutzt und los ging's, immer den orangen Pfeilen nach. Irgendwann waren dann keine mehr da. Um uns herum Bäume, Farne, Sumpf und irgendwo entferntes Meeresrauschen. Nichtmal den Himmel konnte man sehen. Aber wir sind ja nicht von gestern: 1,2 Abhänge runtergerutscht und dann immer dem Ohr nach. Irgendwann standen wir dann an einer schönen Bay und fanden 300 Meter weiter einen riesigen Pfeil. Ein bisschen Abendteuer schadet nie.
Dem Motto sind wir treu geblieben, denn nach einer Nacht in Ellies Regenwaldhütte ging's weiter zu den Gletschern!
(Zwischendrin wurde unser Auspuff wieder angeschweißt, der einer aggressiven Schotterpiste zum Opfer gefallen ist)
Strahlend blauer Himmel und hellblaues Gletschereis. Absolutes Kontrastprogramm zum Bisherigen. Und schon wieder trafen wir durch Zufall Backpacker, mit denen wir zuletzt in den Northlands bei Regen auf einem Campingsplatz hockten. Die Réunion wurde mit Lagerfeuer und Stockbrot am Bergsee zelebriert.
Vorher allerdings sprangen wir waghalsig aus über 3000m Höhe aus einem Flugzeug. Schon der 15minütige Flug in der kleinen Maschine war atemberaubend (und eng, mit 10 Personen. Für Angst war kein Platz mehr!). Dann wurde die Tür geöffnet und die Beine baumelten über den schneebedeckten Bergen. 1, 2, 3- Kopf nach hinten, Bauch hoch, freier Fall. Im ersten Moment dachte ich: Das war's. Sekunden später war der Gefühl aber einfach irre. Begreifen was man da gerade tat, war aber unmöglich. Das Gehirn war wie leergefegt! Die Luft presste einem ein Dauergrinsen ins Gesicht und dann ging auch (Gott sei dank) der Fallschirm auf. Langsam durch die Wahnsinns-Landschaft segeln war genauso gut wie der freie Fall und wir durften sogar selber lenken!
An dieser Stelle fehlt es mir an Superlativen um das Ganze angemessen zusammenzufassen. Vielleicht sagen Bilder mehr als weitere Worte...
Montag, 18. Februar 2013
On Top of the World
Gestern morgen brachen wir schon um 9 Uhr auf, um eine Tagestour auf dem Routeburn-Track zu laufen. Etappenziel war der Harris Saddle auf 1255 Meter Höhe. Als Begleitung hatten wir unsere ehemalige Kirschenpflückkameradin Judith. Wir starteten auf ca. 500m Höhe und hatten bis zum Harris Saddle ungefähr 12km zu bewältigen. Der Weg startete entspannt, etwas hügelig und gut ausgebaut (mit ultracoolen Hängebrücken) durch einheimischen Busch. Der erste Anstieg zur Hütte war dann doch recht steil und wir wurden selbst von Wanderern mit riesigen Trekkingrucksäcken und ein paar Jahren mehr auf dem Buckel überholt. Die Hütte war auf Höhe der Baumgrenze und war umgeben von wunderschönen Wasserfällen. Nach der Vesper machten wir uns an die verbliebenen 300 Höhenmeter. Blöd nur, dass wir genau zur Mittagszeit über die Hochebene wandern mussten und die Sonne wirklich gebrannt hat. Kein Schatten, außer von ein paar Felsklumpen die am Weg rum lagen, dazu noch stetig bergauf. Auch der Weg war weniger komfortabel, so kletterten wir mit unseren kurzen Beinchen über den Steinweg, der mehr einem Flußbett glich. Überhaupt sind Kurzbeiner auf neuseeländischen Wanderwegen äußerst benachteiligt: Die Abstände zwischen Treppenstufen sind monströs!! Nach weiteren 2 Stunden wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Unter uns zogen die Wolken entlang und vor uns blickten wir auf die schneebedeckten Alpen. Für so etwas lohnt sich jeder Schritt. Der Rückweg war dann um einiges leichter, wenn auch die letzten Kilometer etwas schmerzten. Um 18:15 erreichten wir unser treues Gefährt- 9Stunden 15 Minuten für 24 Kilometer und ca. 700 Höhenmeter inklusive ausgiebiger Pausen ist dann doch nicht sooooo schlecht. Der gesamte Track ist übrigens 27km lang.
Der Tag war definitiv ein Highlight, gerade weil wir zu Fuß unterwegs waren (auch wenn gesagt wird, der Routeburn ist mit der leichteste Track..)
Samstag, 16. Februar 2013
Magischer Milford und quirliges Queenstown
Nach dem Schietwetter im Süden konnten wir es gar nicht abwarten wieder gen Norden zu reisen. Über die Southern Scenic Route führte unser Weg nach Te Anau, wo wir vergeblich einen nicht mehr existenten Campingplatz suchten und deshalb noch am Abend ein Stück Richtung Milford Sound fuhren. Das Wetter war noch immer regnerisch, bedeckt und windig und auch die Vorhersage war nicht sonderlich berauschend- trotzdem entschieden wir uns unser Glück am nächsten Tag zu versuchen und die 120km zum Milford Sound zu fahren. Vorher allerdings bekamen wir noch unerwünschten Besuch.. Ja, wir wurden vor den vielen Insekten in den Fjordlands gewarnt, aber das was kam übertraf unsere Vorstellungskraft. Nichtsahnend machten wir es und im Bett bequem, als das Gesumme los ging. Dank Licht konnten wir dann ca. 50 Mosquitos in unserem Auto ausmachen, 25 konnten wir töten (man stelle sich jetzt bitte den Anblick unseres Dachs vor) und das Gesumme war noch immer zum verrückt werden. Es half nur eins: Den Schlafsack über den Kopf ziehen, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Am Morgen machten wir uns dann früh auf den Weg, damit wir die Straße nicht mit 1432 Touristenbussen teilen müssen. Die Landschaft dort ist wirklich unbeschreiblich schön, wenn wir auch dank des Nebels nur die Hälfte sehen konnten. Weil wir nicht noch eine Nacht unser Bett mit den Mücken teilen wollten, führen wir direkt nach Queenstown. Kaum zu glauben: Sobald wir einen Hügel hinter uns ließen, hatten wir sofort wieder blauen Himmel und sommerliche Temperaturen. Verrückt ist das hier!
Und verrückt ist auch Queenstown. Adrenalin- und Touristenhauptstadt. Wir haben erstmal unser Tanzbedürfnis wieder aufgetankt und sind durch die Bars und Clubs gezogen. Wir haben in der Icebar gefroren und beim Bullenreiten geschwitzt, tagsüber haben wir Gourmetburger genossen, den See, die Landschaft und das Treiben in der Stadt. Hier gefällts uns!
Morgen brechen wir aber wieder auf, Kontrastprogramm in der Einsamkeit der Westküste.
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