Rund 28000 Einwohner hat die Insel Tanna, auf der wir die letzten 3 Nächte verbrachten. Mit der kleinen Maschine dauerte der Flug nur 35 Minuten, die Fahrt zu den Bungalows dagegen 1 1/2 Stunden. Die Straßen waren ein Erlebnis, komplett ungepflastert (außer besonders steile Abschnitte) und gespickt mit monströsen Schlaglöchern. Wir fuhren durch Dschungel mit Kokos- und Bananenpalmen, Papajabäumen und entlang von Bambus-Dörfern, aus denen uns die Menschen zuwinkten. Nach dem anspruchsvollsten Streckenabschnitt erreichten wir dann die "Friendly Bungalows". Wir wurden mehr als herzlich begrüßt und gleich zu unserer Hütte direkt am Strand geführt. Beschreibung? Basic: Alles, was man braucht und nichts, das man nicht braucht. Elektrizität zum Beispiel. In den 3 Tagen haben wir viel erlebt. Wir machten eine Tagestour zum Port Resolution, wo wir gebackene Banane aus einer heißen Quelle verspeisten und in die Kunst der Gesichtsbemalung aus buntem Lehm eingeführt wurden. Anschließend entspannten wir an der idyllischen White Sand Bay bevor wir uns auf den Mount Yasur wagten. Pünktlich zur Dämmerung standen wir am Kraterrand und beobachteten wie der Vulkan alle paar Minuten eine gewaltige Aschewolke und einige Lavabrocken ausspie. Dabei musste man nach oben schauen und nach Brocken Ausschau halten, die einem nahe kommen könnten. Der Guide ("The volcano is our enemy. We'll climb on our enemy, so watch out!") zeigte uns frische Lavabomben, die gefährlich nah an den letzten Treppenstufen lagen. Nach 10 Minuten war mir das Ganze dann doch ein wenig zu unheimlich und ich wartete 50Meter weiter entfernt, während Nicole und die Australier mehr Mut bewiesen. Nach Sonnenuntergang bot sich dann aber ein fantastisches Schauspiel, das jedes Feuerwerk übertrifft.
Ein weiteres Highlight war die Island Night mit traditionellem Essen aus Erdöfen, Gesang und Tanz. Die Menschen um uns herum waren alle sehr herzlich und interessiert, wenn (oder weil) sich auch deren Leben so komplett von unserem unterscheidet. Auf Tanna leben die meisten Menschen in traditionellen Dörfern, einige so abgeschieden, dass ihre Kinder nicht zur Schule gehen können. Der westliche Einfluss ist vergleichsweise gering. Es gibt kaum Fernsehen, Autos sind etwas besonderes, nur Handys sind weit verbreitet und die Schulen orientieren sich an französischen Schulen. Viele kennen kein anderes Leben und waren noch nie im Ausland. Ein seltsames Gefühl jemandem erklären zu müssen, wie Steinhäuser aussehen, was Kirschen sind und dass Natur, wie die, von der sie umgeben sind, eine Seltenheit ist. Nicht zu vergessen: Überall findet man Elektrizität und Trinkwasser läuft aus dem Hahn. Da merkt man mal wieder, was für ein privilegiertes Leben wir doch führen und wie glücklich und lebensfroh Menschen auch ohne sämtliche Konsumartikel sein können.
Eine wertvolle Erfahrung!
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