Samstag, 23. Februar 2013

Drive, Walk and Fly High


Viel ist passiert. Unsere Route führte uns von Glenorchy über Wanaka, den Haast-Pass nach Haast und dann weiter zur Jacksons Bay.
In Wanaka verbrachten wir den Tag mit Leo (die wir zufällig vor dem NewWorld wieder trafen) am See. Entweder wir kennen inzwischen 87% der Backpacker oder Neuseeland ist einfach zu klein. 


Der Haast-Pass entpuppte sich als eine der schönsten Straßen, leider waren sämtliche Parkbuchten mit riesigen Wohnmobilen verstopft. Die Landschaft jedenfalls bot einen Vorgeschmack auf das, was uns an der Westcoast erwartete: Regenwald, große Flüsse und Küsten mit Treibholzskulpturen. Um ein bisschen mehr einzutauchen brachen wir zum Smoothwater Track in der Jacksons Bay auf. Ein Schild zu Beginn des Tracks warnte uns vor Schlamm und Matsch und empfahl den Track nur zu laufen, wenn man in der Lage ist Wege zu finden. Kein Problem für uns- oder?
Ordentlich Anti-Fliegenspray benutzt und los ging's, immer den orangen Pfeilen nach. Irgendwann waren dann keine mehr da. Um uns herum Bäume, Farne, Sumpf und irgendwo entferntes Meeresrauschen. Nichtmal den Himmel konnte man sehen. Aber wir sind ja nicht von gestern: 1,2 Abhänge runtergerutscht und dann immer dem Ohr nach. Irgendwann standen wir dann an einer schönen Bay und fanden 300 Meter weiter einen riesigen Pfeil. Ein bisschen Abendteuer schadet nie. 


Dem Motto sind wir treu geblieben, denn nach einer Nacht in Ellies Regenwaldhütte ging's weiter zu den Gletschern!

(Zwischendrin wurde unser Auspuff wieder angeschweißt, der einer aggressiven Schotterpiste zum Opfer gefallen ist)





 

Strahlend blauer Himmel und hellblaues Gletschereis. Absolutes Kontrastprogramm zum Bisherigen. Und schon wieder trafen wir durch Zufall Backpacker, mit denen wir zuletzt in den Northlands bei Regen auf einem Campingsplatz hockten. Die Réunion wurde mit Lagerfeuer und Stockbrot am Bergsee zelebriert. 






Vorher allerdings sprangen wir waghalsig aus über 3000m Höhe aus einem Flugzeug. Schon der 15minütige Flug in der kleinen Maschine war atemberaubend (und eng, mit 10 Personen. Für Angst war kein Platz mehr!). Dann wurde die Tür geöffnet und die Beine baumelten über den schneebedeckten Bergen. 1, 2, 3- Kopf nach hinten, Bauch hoch, freier Fall. Im ersten Moment dachte ich: Das war's. Sekunden später war der Gefühl aber einfach irre. Begreifen was man da gerade tat, war aber unmöglich. Das Gehirn war wie leergefegt! Die Luft presste einem ein Dauergrinsen ins Gesicht und dann ging auch (Gott sei dank) der Fallschirm auf. Langsam durch die Wahnsinns-Landschaft segeln war genauso gut wie der freie Fall und wir durften sogar selber lenken!
An dieser Stelle fehlt es mir an Superlativen um das Ganze angemessen zusammenzufassen. Vielleicht sagen Bilder mehr als weitere Worte...






Montag, 18. Februar 2013

On Top of the World


Gestern morgen brachen wir schon um 9 Uhr auf, um eine Tagestour auf dem Routeburn-Track zu laufen. Etappenziel war der Harris Saddle auf 1255 Meter Höhe. Als Begleitung hatten wir unsere ehemalige Kirschenpflückkameradin Judith. Wir starteten auf ca. 500m Höhe und hatten bis zum Harris Saddle ungefähr 12km zu bewältigen. Der Weg startete entspannt, etwas hügelig und gut ausgebaut (mit ultracoolen Hängebrücken) durch einheimischen Busch. Der erste Anstieg zur Hütte war dann doch recht steil und wir wurden selbst von Wanderern mit riesigen Trekkingrucksäcken und ein paar Jahren mehr auf dem Buckel überholt. Die Hütte war auf Höhe der Baumgrenze und war umgeben von wunderschönen Wasserfällen. Nach der Vesper machten wir uns an die verbliebenen 300 Höhenmeter. Blöd nur, dass wir genau zur Mittagszeit über die Hochebene wandern mussten und die Sonne wirklich gebrannt hat. Kein Schatten, außer von ein paar Felsklumpen die am Weg rum lagen, dazu noch stetig bergauf. Auch der Weg war weniger komfortabel, so kletterten wir mit unseren kurzen Beinchen über den Steinweg, der mehr einem Flußbett glich. Überhaupt sind Kurzbeiner auf neuseeländischen Wanderwegen äußerst benachteiligt: Die Abstände zwischen Treppenstufen sind monströs!! Nach weiteren 2 Stunden wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Unter uns zogen die Wolken entlang und vor uns blickten wir auf die schneebedeckten Alpen. Für so etwas lohnt sich jeder Schritt. Der Rückweg war dann um einiges leichter, wenn auch die letzten Kilometer etwas schmerzten. Um 18:15 erreichten wir unser treues Gefährt- 9Stunden 15 Minuten für 24 Kilometer und ca. 700 Höhenmeter inklusive ausgiebiger Pausen ist dann doch nicht sooooo schlecht. Der gesamte Track ist übrigens 27km lang.

Der Tag war definitiv ein Highlight, gerade weil wir zu Fuß unterwegs waren (auch wenn gesagt wird, der Routeburn ist mit der leichteste Track..)






Samstag, 16. Februar 2013

Magischer Milford und quirliges Queenstown



 Nach dem Schietwetter im Süden konnten wir es gar nicht abwarten wieder gen Norden zu reisen. Über die Southern Scenic Route führte unser Weg nach Te Anau, wo wir vergeblich einen nicht mehr existenten Campingplatz suchten und deshalb noch am Abend ein Stück Richtung Milford Sound fuhren. Das Wetter war noch immer regnerisch, bedeckt und windig und auch die Vorhersage war nicht sonderlich berauschend- trotzdem entschieden wir uns unser Glück am nächsten Tag zu versuchen und die 120km zum Milford Sound zu fahren. Vorher allerdings bekamen wir noch unerwünschten Besuch.. Ja, wir wurden vor den vielen Insekten in den Fjordlands gewarnt, aber das was kam übertraf unsere Vorstellungskraft. Nichtsahnend machten wir es und im Bett bequem, als das Gesumme los ging. Dank Licht konnten wir dann ca. 50 Mosquitos in unserem Auto ausmachen, 25 konnten wir töten (man stelle sich jetzt bitte den Anblick unseres Dachs vor) und das Gesumme war noch immer zum verrückt werden. Es half nur eins: Den Schlafsack über den Kopf ziehen, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Am Morgen machten wir uns dann früh auf den Weg, damit wir die Straße nicht mit 1432 Touristenbussen teilen müssen. Die Landschaft dort ist wirklich unbeschreiblich schön, wenn wir auch dank des Nebels nur die Hälfte sehen konnten. Weil wir nicht noch eine Nacht unser Bett mit den Mücken teilen wollten, führen wir direkt nach Queenstown. Kaum zu glauben: Sobald wir einen Hügel hinter uns ließen, hatten wir sofort wieder blauen Himmel und sommerliche Temperaturen. Verrückt ist das hier!

 
 
 


Und verrückt ist auch Queenstown. Adrenalin- und Touristenhauptstadt. Wir haben erstmal unser Tanzbedürfnis wieder aufgetankt und sind durch die Bars und Clubs gezogen. Wir haben in der Icebar gefroren und beim Bullenreiten geschwitzt, tagsüber haben wir Gourmetburger genossen, den See, die Landschaft und das Treiben in der Stadt. Hier gefällts uns!
 

  


 


Morgen brechen wir aber wieder auf, Kontrastprogramm in der Einsamkeit der Westküste.

Montag, 11. Februar 2013

Otago Peninsula bis Invercargill

Die Otago Peninsula ist sicherlich eines der Highlights. Natur und Wildlife pur! Wir waren auf eigenständiger Pinguinsafari am Sandfly-Bay und haben Gelbaugenpinguine gesehen, sowie Seelöwen, Robben, eine Eule und weiteres Federgetier. Wir haben raue Küste bewundert, wilde Strände und standen auf Neuseelands einzigen Pyramiden. Von dort aus führte uns unsere Route in die Catlins, eine Küstenregion, die steile Klippen, grünes Weideland, heimischen Busch und windige Leuchttürme beherbergt. Wir haben von allem etwas gesehen. Besonders beeindruckend oder mystisch war der Leuchtturm am Nugget-Point, wo man das Gefühl bekommt, am Ende der Welt angekommen zu sein. Auch die Cathedral Caves ein Stück weiter südlich waren ihren Besuch (und die 5 Dollar) wert! Um den Neid ein wenig zu lindern: In der ganzen Region gab Horden von Sandfliegen und anderem Insektengetier, sodass wir uns trotz des lauen Sommerabends im affenheißen Auto verstecken mussten. (Das Loch in der Tür, das sonst als Frischluftzufuhr dient, erwies sich als nachteilig...)Nach 3 Tagen im Busch (ohne Möglichkeit unser Trinkwasser aufzufüllen) freuen wir uns jetzt auf den Holidaypark in Invercargill. Morgen ziehen wir weiter in Richtung Te Anau und Milford!

Sandfly-Bay


Sandfly-Bay

Ausblick von der Pyramide

Seeloewe

Otago Peninsula

Nugget-Point

Cathedral Caves

Mittwoch, 6. Februar 2013

El Camino

Wir sind wieder unterwegs! Von Cromwell aus haben wir uns ueber den Danseys Pass nach Oamaru, zu den Moeraki Boulders und schliesslich nach Dunedin aufgemacht. Zuerst mussten wir allerdings wieder Abschied nehmen, zweifellos immer der duemmste Teil der Reise. Vorallem weil wir diesesmal kein festes Datum haben, an dem wir alle wiedersehen. Die Stimmung im Auto war daher etwas wehmuetig und (wieder einmal) wuenschten wir uns einen USB-Anschluss statt Kassette am Radio, um uns mit den liebgewonnenen Hits von Gypsy King aufzuheitern. Die Lagerfeuerromantik und Gitarrenmusik mit impulsivem Gesang wird uns fehlen!

Doch die Landschaft zog uns bald wieder in ihren Bann und alle Konzentration richtete sich auf die Strasse. Der Danseys Pass ist eine ewig lange Schotterpiste, mit Schafen und fiesen Schlagloechern. Typisch neuseelaendisch also. Nach einem kurzen Stopp bei den Elephant Rocks (bekannt aus den Chroniken von Narnia) und in Oamaru, landeten wir schliesslich auf einem Campingplatz in einem Ort mit dem niedlichen Namen Herbert. Morgens in der frueh erreichten wir dann die Moeraki Boulders, riesige Steinschildkroeten, die einfach so am Strand rumliegen und eine entspannte Atmosphaere verbreiten. 


Dunedin. Kalt und grau, so unser erster Eindruck. Die Fleece- und Regenjacke musste wieder rausgeholt werden (wobei wir sicherlich ein bisschen übertrieben haben..) und wir verbrachten den Tag in den Geschäften. Abends motivierten wir uns noch zu einem (überfälligen) Kinobesuch: Endlich haben auch wir uns den Hobbit angesehen! Das beste aber kam danach: Endlich mal wieder in einem Bett schlafen, sich so breit machen wie man will, nicht von Hitze geweckt werden und sich nicht den Kopf beim Einsteigen stoßen. Ein kaum zu beschreibender Genuss! Abgesehen von schnarchenden Mitbewohnern arghhh...

Heute waren wir dann richtig aktiv. Wir haben uns das Museum angesehen, die Universität, den Bahnhof. Waren in weiteren Geschäften uuuuund: im Flight Center, wo wir (spontan wie wir sind) 10 Tage Urlaub in Vanuatu gebucht haben. Aiaiai!!
Morgen brechen wir in die Peninsula auf, dann warten die Caitlins, Invercargill, Milford, Queenstown und die Westcoast.
Der Weg ist das Ziel!