Sonntag, 13. Januar 2013

Back to Business


Central Otago, die trockenste Region Neuseelands. Nördlich von Cromwell, in der Nähe von Lowburn befinden wir uns. Angemessener wäre Fastburn oder Highburn, denn unser neuer Job beinhaltet körperliche Ertüchtigung:
Ich sehe was, das du nicht siehst und das ist rot!
Knapp eine Woche Vergnügen wir uns jetzt schon damit, Kirschen zu plücken. Immer 5kg auf einmal. Eine Herausforderung war es zunächst schon die sperrige Leiter in die gewünschte Reihe zu transportieren (Gewicht: mindestens 15kg) und sie dann noch geschickt aufzustellen. Am ersten Tag waren wir langsam (und das ist die Übertreibung des Jahres), doch inzwischen haben wir den Dreh annähernd raus. Richtige Position der Leiter, flinkes Klettern und eine Kosten-Nutzen-Kalkulation was schwer erreichbare Früchte angeht. Wir bekommen 5,50Dollar pro Eimer und müssen 110kg Kirschen am Tag pflücken, um im Mindestlohnbereich zu liegen. Das deprimierendste aber ist, dass die Kirschen anschließend für 15Dollar das Kilo verkauft werden. Man muss allerdings auch genug Profit machen, damit man den Hubschrauber bezahlen kann (2000 Dollar die Stunde), der mit seinen Rotoren die Kirschen nach dem Regen wieder trocken föhnt.
So ist das im Moment bei uns. Wenns heiß ist, gehen wir im See schwimmen. Die Landschaft ist hier etwas Winnetou-like, altes Goldgräberflair. Wir hoffen immer noch auf den Schatz im Silbersee! Ansonsten gibt's hier nicht viel zu sehen und nach der Arbeit ist man auch zu erschöpft sich außer zum kochen (und Billard oder Tischtennis spielen) noch anderweitig zu bewegen.





Dienstag, 1. Januar 2013

Durchs Hochland- Canterbury und Otago

6 Tage waren wir zwischen Christchurch und Wanaka unterwegs. Die Landschaft hat sich verändert- sie ist weniger üppig und variiert irgendwo zwischen Australien und Kanada. Australisch war es, als wir über den Burkes Pass nach Lake Tekapo gefahren sind. Plattes braun-gelbes Land und am Horizont die Berge. Ein Farbklecks in der Landschaft waren die Lupinen, die hier wild wachsen. Sehr romantisch!
Lake Tekapo ist ein kleines Dorf an einem großen See, außer der idyllischen Kirche gibt es tagsüber nicht viel zu sehen. (Das sogenannte "village center" lag in einer etwas größeren Parkbucht) Nachts allerdings hat man einen der besten Blicke auf den Nachthimmel-wäre nicht Vollmond gewesen.




Weiter ging's zum Mount Cook, dessen Umgebung mit den Tannen und dem See eher kanadisch war. Das kleine Dorf am Ende des Highways besteht quasi nur aus Hotel, Motel und Touristeninformation. Der (überteuerte) Campingplatz lag etwas außerhalb und man konnte wunderbar den Sonnenuntergang bewundern. Dort aßen wir die Reste des Nudelsalats, den wir zwecks Resteverwertung in ca. 1,5kg Größe in Christchurch gemacht haben. Gut, dass wir eine Kühltasche besitzen.(Keine Nudeln mehr in den nächsten Tagen!)





Nach einer weiteren Übernachtung neben alten Ruinen erreichten wir Wanaka, pünktlich am 31.12. Hier haben wir uns mal wieder 2 Tage in einem Hostel gegönnt (und Wein und Sekt zur Feier des Tages).
An Silvester hat wärmeres Wetter definitiv Vorteile: Wir feierten am Lake Wanaka, openair und mit Livemusik. Leichte Berieselung von oben hielt uns nicht vom Tanzen ab. Ein richtig cooler Abend (mit richtig coolen Leuten aus Israel- Englisch sprechen: YES) endete wieder typisch neuseeländisch: Um halb 3 wurden wir aus dem Pub geworfen..









Halbzeit

Beim LonelyPlanet sind wir auf Seite 577 angekommen. Er ist inzwischen etwas mitgenommen. Eselsohren, Wasserflecken und einige Knicke. Rund 300 Seiten haben wir noch vor uns. Er war nützlich und hat uns zu einigen (vermeintlichen) Geheimtipps geführt, die natürlich längst keine mehr sind. Und trotzdem wären wir in die ein oder andere abgelegene Ecke ohne ihn wohl nicht gefahren. Nützlich war er besonders bei der Café oder TakeAway Auswahl. Es fällt schwer nicht bei jedem Diner mit den "besten Pies der Nordinsel" oder mit "award-winning Piekreationen" anzuhalten. Angestrichen werden sie trotzdem! (Bei Sushi-Läden wird auch ein Ausrufezeichen daneben gesetzt)
Wir haben ein bisschen Kiwilifestyle aufgegabelt (im wahrsten Sinne des Wortes, bezieht man sich auf Pies und Fish&Chips), trinken Wein, lieben unsere "jandals" und gehen Campen. HokeyPokey-Eiskreme hat uns mehr als überzeugt, ebenso das Gingerbeer. Nur Vegemite überzeugt und immer noch nicht so richtig.

Halbzeit: Zeit für Inventur!
3 Zahnpastas
2 kaputte Jeans
3 Sonnenbrände
1 Job
3 Couchsurfer
3 WWOOFing Hosts
35 Übernachtungen im Auto
93 mal Schlafen in einem Bett
5571 Kilometer
5 Gasflaschen
18 Waschmaschienenladungen
40 Dollar Handyguthaben
15x Tanken
4 Taschenlampenbatterien
2895 Fotos
24 gelesene Bücher

Happy New Year!